Das Ottmar-Mergenthaler-Museum

Unzählige Zeitschriften, Bücher in Millionenauflage, dicke Kataloge: Das gedruckte Wort ist heute überall. Den Grundstein dafür hat ein Erfinder aus Bad Mergentheim gelegt: Ottmar Mergenthaler. Der gelernte Uhrmacher wanderte 1872 in die USA aus und arbeitete in der Instrumentenbaufirma seines Vetters in Baltimore. 1886 konstruierte er die Linotype: die erste brauchbare Setzmaschine, die ganze Zeilen („line of types“) statt einzelner Buchstaben ausgoss.

Bedient wurde die Setzmaschine über eine schreibmaschinenähnliche Tastatur: Per Tastenanschlag wurden die Gussformen (Matrizen) aus einem Magazin abgerufen, danach zu einer Zeile zusammengefügt und mit Metall ausgegossen. Nach dem Gießen wanderten die Matrizen zurück in das Magazin und konnten so wiederverwendet werden.

Ottmar Mergenthaler: genialer Erfinder aus dem Taubertal

Die neue Technik löste den Handsatz ab und revolutionierte so die Zeitungspresse. Zwei Jahre nach ihrer Erfindung wurde die Linotype erstmals für den Druck der New York Tribune verwendet.

Ein Museum im Geburtshaus Mergenthalers erinnert an den genialen Erfinder aus dem Taubertal. Die Ausstellung dokumentiert sein Leben und die Entwicklung der Satztechnik. Hauptattraktion ist eine Linotype, die noch zu Lebzeiten Mergenthalers gebaut wurde – und die Sie bei Ihrem Besuch live in Aktion erleben können. Vielleicht möchten Sie sich ja sogar selbst daran versuchen? Mitmachen ist nämlich Teil des Museumskonzepts.